Angst des Lehrers vor der Öffentlichkeit

Ich habe vor einiger Zeit einer Gruppe von Lehrern geäussert, dass ich gerne besser informiert wäre über die verschiedenen Aktivitäten an unserer Schule. Während der Spezialwoche wussten wir meist nicht, was unsere Kollegen im Moment mit den Schülern machen. Ich schwärmte aus diesem Grund von einem System, das alle Interessierten darüber informieren würde, was im Moment an der Schule gemacht wird oder was gemacht wurde. Selbstverständlich könnte man auch über geplante Projekte informieren.

Tönt doch alles gut – da kamen aber die Kritiker zu Wort: Solche Öffentlichkeitsarbeit sei heuchlerisch. Man würde doch nur versuchen, sich möglichst gut zu verkaufen. Das hat mich doch etwas irritiert. Inwiefern soll es den heuchlerisch sein, sich gut zu verkaufen?

Zum andern wurde bemängelt, dass eine solche Aktivität eben eine zusätzliche Dienstleistung sei, und dafür habe man schlicht keine Zeit. Für mich ist aber klar, dass eine solche Informationsleistung nur eine gemeinsame sein kann. Die Schüler/innen helfen selbstverständlich mit. Da aber kam erneute Kritik. Man traute ihnen dies schlicht nicht zu. Auch das irritiert mich stark. Warum können Schüler nicht darüber schreiben, was sie machen oder gemacht haben? Sie können solche Aktivitäten natürlich auch mit Bildern illustrieren.

Schliesslich bemängelte man, dass man gar nicht alles öffentlich machen wolle, was so an einer Schule geschehe. Das aber irritiert mich am meisten. Eine Schule ist doch eine öffentliche Institution. Da hat doch die Öffentlichkeit ein Interesse daran, zu sehen, was alles geschieht.

Die Zeit scheint noch nicht reif zu sein. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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