Hat das gedruckte Buch eine Zukunft?

In einem Blogbeitrag schreibt HerrLarbig.de, dass das gedruckte Buch nicht am Ende ist. Das digitale Buch sieht er nicht als Gefährdung für das traditionelle Buch. Interessant ist seine Argumentation. Digitale Speichermedien haben eine gewisse Lebensdauer. Das Wissen im Netz scheint HerrnLabig unsicher.

Wissen, das heute im Netz konstruiert wird, ob in Wikipedia oder in Blogs, ist kein Wissen, dessen Speicherung so abgsichert wäre, dass es auch noch in hundert Jahren leicht zugänglich wäre, wie das bei Büchern heute überhaupt kein Problem ist.

Bücher überleben Jahrhunderte, digitale Medien nicht einmal eine Dekade, das der Grundtenor. Deshalb die Forderung:

Irgendwann müssen wir also beginnen, die uns wichtigen Erinnerungsstücke in die analoge Welt zurück zu holen: Bilder und Webseitentexte ausdrucken, digital verbreitete E-Books wieder in Buchform binden und – ganz wichig – private E-Mails, die für uns bedeutsam sind, ausdrucken und zumindest, wie früher bei Briefen verbreitet, in einer Kiste sammeln. Tun wir das nicht, könnte unsere Zeit im Rückblick eine trotz der Massen an Information für die Nachwelt zu einer „dunklen“ quellenarmen Zeit werden, insbesondere in Bezug auf das alltägliche Leben…

Hier meine pragmatische Antwort:

  • Erinnerungsstücke, die mir besonders wichtig sind, sind für andere wohl völlig unwichtig. Wer ausser mir hat also überhaupt Interesse an einer Aufbewahrung? Ich sehe nicht ein, warum ich sie ausdrucken sollte. Meine Erinnerungsstücke werden ohnehin mit mir verschwinden. Wenn sie nun etwas vor meinem Ableben verloren gehen, dann spielt dies, ehrlich gesagt, auch keine grosse Rolle.
  • Erinnerungsstücke, die einer ganzen Gemeinschaft wichtig sind, sind wohl ohnehin bereits analog vorhanden. Mir fällt spontan nichts ein, was nur digital vorhanden ist und was man als Erinnerungsstück etwa der Schweizer anschauen könnte. Und wie steht es mit Filmen aus? Sollen sie auf analoge Medien gesichert werden. Diese sind aber auch nicht sehr sicher.
  • Ebooks in Buchform binden? Was hält da wohl länger: der Ausdruck eines Ebooks oder die abertausend Speicherungen auf unterschiedlichsten Medien? Ich möchte nur kurz daran erinnern, dass 48 v. Chr. die Bibliothek von Alexandria abgebrannt ist und mit ihr sind grosse Menge von Büchern von unschätzbarem Wert vernichtet worden. Wir kennen zudem genügend Beispiele von Büchervernichtungen und –verbrennungen in der neueren Geschichte. Wer garantiert uns, dass nicht irgendein grössenwahnsinniger Herrscher auch die gedruckten Bücher vernichten lässt?

Ich glaube auch nicht, dass das gedruckte Buch verschwinden wird. Warum sollte es auch. Es gibt viele gute Gründe, warum man lieber ein gedrucktes Buch liest als ein digitales. Aber das digitale Buch wird sich in naher Zukunft durchsetzen, es wird nicht einfach die digitale Form des gedruckten Buches sein, es wird ein multimediales Buch sein mit Text, Bildern, Filmen, natürlich mit Ton. Sehbehinderte werden es sich vorlesen lassen können. Und wie sollten wir denn ein solches Buch ausdrucken zur Erhaltung?

Noch eine Bemerkung zur Vergänglichkeit der Informationen im Internet: Auf den Seiten von InternetArchive erfährt man von einem gigantischen Projekt, in dem versucht wird, digitale Texte für die Nachwelt zu erhalten:

The Internet Archive is working to prevent the Internet – a new medium with major historical significance – and other "born-digital" materials from disappearing into the past.

Lyrik-Wettbewerb

twitter-lyrik

Das Literatur-Café und BoD veranstalten einen neuartigen Lyrik-Wettbewerb. Gesucht wird das beste Gedicht mit maximal 140 Zeichen. Für die Teilnahme muss man sich bei Twitter anmelden, dort twittert man dann ein Gedicht. Hier findet man eine detaillierte  Anleitung für die Teilnahme.

Stand 13.3.09, 23:50: 155 Beiträge. Hier ein Beispiel:

VerlassenliegeichindeinerHaut
DieichfiebernddirvomLeibeschälte
Umzuverbergenwasnochmehrmichquälte
AlsdiefrischeWundediedeinSalzbetaut

Jan Ulrich Hasecke

Lehrerblogs im Lehrerfreund

Der Lehrerfreund stellt im Moment Lehrerblogs vor, anschliessend werden dann die besten Lehrerblogs 2009 gewählt. In einem ersten Teil wurden die Säuglinge vorgestellt, d.h. jene Blogs, die zwischen 2007 und 2009 gegründet worden sind. Vorgestern wurden die Etablierten vorgestellt. Tatsächlich, da war auch mein Blog zu finden. Ich bin also ein Etablierter, ein kleines Detail: mein Blog ist der einzige Lehrerblog, der mit Serendipity betrieben wird.

Ich habe mit diesem Blog im Mai 2006 begonnen, als ich in einer Zusatzausbildung Medienpädagogik war. Zuvor habe ich anonym gebloggt. Was zuerst als Experiment gedacht war, hat sich dann weiter entwickelt. Seit diesem Sommer bin ich nun in einer Informatik-Ausbildung, deshalb hat die Posting-Freqzenz massiv abgenommen.

Kindle auf dem iPhone und dem iPod touch

Letzte Woche konnte man es immer wieder lesen: Kindle books sind nun auch auf dem iPhone und dem iPod touch lesbar. Auf der Webseite von amazon.com wird dies angekündigt. Auch im deutschsprachigen Raum ist vielfach darüber berichtet worden: etwa in der Computer Zeitung oder auf Spiegel online. Damit dürfte ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Durchsetzung von Ebooks vollzogen worden sein.

Vor einiger Zeit habe ich darüber geschrieben, wie ich ein Buch von Bruce Keener gesucht habe. Schon dort ist aufgefallen, dass die Kindle- Bücher die billigsten sind – aber ohne Kindle war damals nichts zu machen. Können wir nun endlich auch in Europa  diese Bücher auf dem iPhone lesen?

Ein kurzer Blick in den iTunes Store zeigt aber, dass der Download der Applikation nicht über das Schweizer Portal von iTunes möglich ist, man muss sich die entsprechende Software auf der amerikanischen Seite  holen und dies kann man bekanntlich nicht, wenn man nicht in den USA Wohnsitz hat. Damit ist klar, die Kindle-Bücher sind für den amerikanischen Markt gedacht, ich nehme an, dass die Software zudem gar nicht auf den deutschen Versionen des iPhone und des iPod touch laufen wird, und wahrscheinlich sind die Kindle-Bücher nur für amerikanische Kunden von amazon gedacht.

Europa bleibt also vorerst ohne Kindle.

Deutsche Literatur auf antikoerperchen

antikoerperchen

Über PR-Inside.com bin ich auf die Seite antikoerperchen Lyrik-Datenbank gestossen. Für den Deutschunterricht ist diese Seite tatsächlich eine Fundgrube. Die Idee ist einfach: wer sich mit einem Gedicht beschäftigt hat, soll seine Ergebnisse auf dieser Seite veröffentlichen. Oder in den Worten von antikoerperchen:

Sie haben sich mit einem Gedicht beschäftigt, es interpretiert und wollen nun, dass andere an ihren Erkenntnissen und Ideen teilhaben? Nutzen sie doch die Möglichkeit sich hier zu registrieren und ihren Text zu veröffentlichen.

Entstanden ist das Ganze durch den Deutschunterricht. Ich habe mich nie besonders für Lyrik oder Literatur im Allgemeinen interessiert und auch heute ist mein Interesse recht selektiv, aber die Themenreihe Expressionismus hatte mich angesprochen. Der Expressionismus vertrat eine relativ negative Weltsicht und hat meinen damaligen jugendlichen Nihilismus gut in Worte fassen können. Ich hatte dann meine Interpretationen, die als Hausaufgabe zu erstellen waren, ins Internet gestellt und ich stellte fest, dass es eine Nachfrage nach diesen Informationen gibt. Ich erstellte weitere Interpretationen und so wuchs das Angebot erstmal. Mittlerweile hat die Seite die dritte Inkarnation hinter sich und ich denke, dass das Angebot gute Anlagen für die Zukunft haben könnte.

Ich habe die Beiträge für Lyrik aus dem Barock etwas studiert, die Qualität ist beachtlich. Da nimmt man in Kauf, dass plötzlich Reklame für Billigflüge eingeblendet wird. Interessant ist die literaturgeschichtliche Ordnung in den aufgenommenen Werken.

Tecday an der Kanti Solothurn

texday

Wie man der Homepage der KSSO entnehmen kann, findet am 3. April 2009 ein spezieller Anlass statt.

Am 3. April gastieren Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Technik und Industrie an der KSSO. Auch Eltern sowie Ehemalige sind dabei. Zu den drei Vorlesung sind Sie herzlich eingeladen.

Ein Blick auf die Liste der Module, die angeboten werden, zeigt das riesige Angebot. Und die Schüler? Freuen sie sich?

Auf Facebook habe ich eine Seite entdeckt, die Mitglieder sucht von Schülerinnen und Schülern, die nicht am Tecday teilnehmen wollen:

tecday-fb

Ein Administrator der Gruppe:

Liberalisierung des Schulsystems, bitte. Nur weil die Kantonsschule SO schlecht beim ETH-Ranking abgeschnitten hat, sehe ich noch lange keinen Grund, der Wissenschaft hier extra einen ganzen Tag zu widmen.

Immerhin hat die Gruppe bereits 104 Mitglieder (Stand 4.3.09, 20:00).