Eltern-Umfrage: Jede vierte Familie streitet in den Ferien ums Lernen | News4teachers

Sollen die Kinder in den Schulferien lernen?

In jeder vierten Familie (25 Prozent) gibt es Streit ums Lernen in den Ferien – und in rund jeder zweiten Familie (53 Prozent) dürfen die Kinder selbst entscheiden, ob sie sich während der langen Auszeit mit Schulstoff beschäftigen. Das ergab eine Forsa-Umfrage unter 1002 Müttern und Vätern von Schulkindern, die vom Nachhilfeanbieter Studienkreis in Auftrag gegeben wurde.

52 Prozent der Eltern finden, dass ihre Schulkinder in den Ferien komplett frei haben und nichts für die Schule lernen sollten. 47 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass sich die Kinder und Jugendlichen zumindest ein wenig mit Schulstoff beschäftigen sollten.

Quelle: Eltern-Umfrage: Jede vierte Familie streitet in den Ferien ums Lernen | News4teachers

Lernen ohne Leistungsdruck ist eine Illusion

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Gottlieb E.Höpli nimmt in der heutigen Ausgabe der NZZ am Sonntag Stellung zu Aussagen des Berner Erziehungsdirektors, der vor einer Woche vor zu viel Druck und Drill in der Schule gewarnt hat und sich für eine Wohlfühlschule ausgesprochen hat.

Wenn ich an meiner Schulzeit etwas bedauert habe, dann war es dies: dass die Fähigkeit zu memorieren, prosaisch ausgedrückt: auswendig zu lernen, nicht genug gefordert und gefördert wurde. Ich bedaure bis heute, dass ich mir Gedichte oder Musiknoten nicht exakt und ohne «Spick» vergegenwärtigen kann. Wie habe ich meinen Lehrer Emil Staiger beneidet, der in seinen Literatur-Seminaren einschlägige Textstellen aus Schiller und Goethe, Gottfried Keller und C. F. nicusa.com Meyer nach Belieben abrufen konnte!

Wo und wie aber soll dieses Memorieren, diese gründliche Aneignung eines Stoffes geschehen?

Interessant ist hier sicher die Feststellung, dass dieses Memorieren eine “eine gründliche Aneignung eines Stoffes” bewirken solle.

Schließlich der Schlag gegen viele Lehrer:

Ich hege ernsthafte Zweifel, ob sehr viele Lehrkräfte noch über die Fähigkeit verfügen, systematisch auswendig zu lernen. Denn sie haben es selbst nicht gelernt, wenn
sie nicht gerade einen Kurs über autogenes Training absolviert haben. Befürchten sie vielleicht, das Schulklima zu belasten, wenn sie das Memorieren forcierten? Aus der eigenen Schulzeit jedenfalls blieben mir die glasklar fordernden Lehrer in besserer Erinnerung als jene Softies, die uns dauernd an ihrer eigenen Befindlichkeit teilhaben lassen wollten.

Dann werden wir morgen mit dem Auswendiglernen dieses Artikels beginnen.

Weitere Links:
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt? – Systemtheorie für Lehrer: Helmut Willkes Grundzüge einer Theorie der Intervention in komplexe Systeme.

Die Bedeutung der Eltern in der Bildung

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Über den Deutschen Bildungsserver bin ich auf einen interessanten Beitrag der OECD gestoßen, mit dem Titel PISA – Let’s Read Them a Story! The Parent Factor in Education.

Die erste zentrale Aussage auf dieser Seite ist einsichtig: Die Erziehung beginnt zu Hause. Wenn die Kinder aber zur Schule gingen – so die weitere Ausführung, dann hätten Eltern vielfach die Ansicht, dass ihre Rolle als Erzieher damit beendet sei. Erziehung sei aber eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, Schulen, Lehrern und vielen wirtschaftlichen und staatlichen Institutionen.

In einzelnen Kapiteln wird nun geschildert, wie die Eltern wirkliches Interesse für ihre Kindern zeigen können,

  • indem sie ihren Kindern Geschichten vorlesen,
  • indem sie mit ihren Kindern über die Welt, die sie umgibt, diskutieren,
  • indem sich Eltern in der Schule engagieren nicht aus Pflicht, sondern aus eigenem Antrieb
  • und indem sie ihren Kindern zeigen, dass Lesen für sie ein Wert ist.

Auf der gleichen Seite findet man Links auf Präsentationen zu diesem Thema, unter anderem auch ein Link auf eine deutsche Präsentation.