Erzähltext – Definition (Das Muschelessen)

Unter diesem Titel fand ich einen kurzen Thread in einem Forum. Ein verzweifelter Schüler fragt in einem Beitrag die Forumsgemeinde um Rat.

Hi,
ich soll den Charakter des Mannes in “Das Muschelessen” von Birgit Vanderbeke beschreiben in Form eines Erzähltextes und hinterfragen.
Stellt sich folgendes Problem: Was ist eigentlich ein Erzähltext bzw. wodurch genau zeichnte der sich aus? Falls noch jmd das Buch gelesen hat kanner mir ja gleich n paar Tips geben^^

Da geht einem Deutschlehrer schon einiges durch den Kopf.

Warum weiss der Schüler denn nicht, was ein Erzähltext ist? Da scheint ja Grundlegendes nicht klar zu sein. Warum schliesslich diese Aufgabe? Eine Charakterdarstellung in Form eines Erzähltextes? Sonderbar.

Zum Erzähltext:

Fiktionale Erzähltexte verstehe [ich] hier als schriftlich vermittelte, dichterische Rede, in der von fiktiven Figuren erzählt wird, die in fiktiven Räumen zu fiktiven Zeiten fiktive Handlungen vollziehen, fiktive Ereignisse erleben, fiktive Gedanken hegen usw.

Die Frage ist, ob dies dem Fragenden die Sache klarer macht.

Zur Charakterdarstellung:

Interessant ist die Antwort:

Naja, der Vater personifizierte doch die unnahbare Herrscherfigur, die von der Familie während des Muschelessens Stück für Stück hinterfragt wird, bis sie mental praktisch die Kontrolle an sich zurückerlangt. Oder so ähnlich. Bei Google hab’ ich damals ziemlich viel gefunden, versuch’s einfach mal, hat mir jedenfalls letztes Jahr in der Schule eigentlich sehr geholfen.

Genau das erwarten wir doch als Lehrer von einer guten Hausaufgabe: Sofort in google nachschauen, was andere dazu geschrieben haben, dann copy-paste. So einfach geht das. Ein wirklich guter Tipp.

 

Lehrer vor fünfzig Jahren

Über delicious bin ich auf einen interessanten YouTube-Beitrag gestossen:


“Ein Originaldokument aus dem Jahr 1959 schildert den Arbeitstag eines Volksschullehrers in Hessen.”

Morgens um Viertel nach sieben verlässt er seine Wohnung, die sich in einem schönen Hochhaus befindet, ausserhalb der Stadt, “an der frischen Luft”. Mit dem Lift fährt er nach unten zu seinem Auto, das natürlich direkt vor dem Haus steht neben Fahrrädern und Motorrädern. Ein Auto kann er sich leisten, weil er genug verdient, 711 Mark netto. Sechs Unterrichtstunden pro Tag, vor der ersten Lektion wird ein Gebet gesprochen. Schliesslich nach sechs Lektionen noch eine Chorprobe und anschliessend eine Stunde Elternbesprechung.

Müde verlässt der Lehrer die Schule, denn sechs Unterrichtsstunden pro Vormittag sind zu viel. Nach der vierten Stunde lässt die Spannkraft nach und die Gefahr des Routineunterrichts taucht auf.

Ein Rätsel ist für mich allerdings, wie der Lehrer nach diesem Pensum trotzdem um 14.00 bereits zu Hause sein kann.

Der Beruf des Lehrers ist ein schöner Beruf und, wenn dies auch manche Leute bezweifeln, dennoch ein schwerer Beruf. Jedenfalls für jeden Lehrer, der seine Sache ernst nimmt.

Als Kontrast hier mein Beitrag, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe.

Bücher hören und lesen

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In einer Lektion von heute mussten die Schülerinnen und Schüler in einem Buch – dem Schimmelreiter von Theodor Storm – weiterlesen. Schon früher hatte mich ein Schüler darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Buch auch als Podcast erhältlich sei. Ich habe daraufhin den Link alle Schülern bekannt gemacht. Das Resultat: in der heutigen Lektion haben sich einige Schüler den Text vorlesen lassen, die meisten sind dem Text aber doch noch mit den Augen gefolgt.

Notenschlüssel online berechnen

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Der Lehrerfreund bietet hier die Möglichkeit, online aus Punkten oder Fehlern Noten zu berechnen. Die meisten Kollegen werden dies wahrscheinlich über ein Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel selber machen – oder sie haben vielleicht noch Papiertabellen. Aber trotzdem, vielleicht ist man ja doch froh, wenn man seine eigene Tabelle mal überprüfen kann. Der Schlüssel kann übrigens an die verschiedenen Notensysteme angepasst werden.

Ordnungssysteme für Lehrer

In einem Blogbeitrag bei BlackMagicUniverse wird über Ordnungssysteme von Lehrern diskutiert. Der Autor spricht über die Alternativen nach Klassen/Jahrgangsstufen oder nach Themen zu sortieren. Verschiedene KommentatorInnen sprechen dann darüber, ob das eine oder das andere Ordnungssystem – oder beide gut seien.

Das ist der Nachteil der analogen Ordner: man kann die Blätter nur an eine Stelle einordnen, man könnte natürlich Kopien erstellen und diese dann an einer andern Stelle ablegen. Das würde bedeuten, dass gewisse Unterlagen an zwei oder noch mehr Stellen vorhanden wären. Bei Überarbeitungen müsste man dies natürlich beachten.

Ich ordne seit einiger Zeit digital, mit dem digitalen Ordnersystem von Leitz: ELO Office. Das System baut auf dem bekannten Ordner-System auf. Nur sind die Ordner jetzt nur noch als Symbole auf dem Bildschirm vorhanden. Im Unterschied zur Ordnerverwaltung unter Windows etwa, kann man nun Register in den Ordner einfügen, in die Register Unterregister usw, nach Gutdünken. Schliesslich kann man digitale Dokumente jeglicher Art ablegen – so wie man in einen Papierordner Blätter einfügt. Schliesslich kann man logische Kopien erstellen und in ganz unterschiedliche Register ablegen. So kann man also dieselben Unterlagen bequem nach Jahrgangsstufe und nach Klasse oder auch Thema einordnen. Bei einer Überarbeitung der Dokumente sind natürlich auch alle logischen Kopien betroffen. Zudem kann man natürlich bequem suchen, wenn man trotz Register etwas nicht finden sollte.

Ein wesentlicher Vorteil ist der Platzverbrauch. Ich habe alle Schulordner, die ich im Moment brauche, immer bei mir, sie sind auf einer kleinen Speicherkarte – sie füllen etwas 1 GB. Die Ordner aller Jahre sind auf einer externen Festplatte.

Kein Netzzugriff auf den Stundenplan

Heute Morgen kam ein Schüler zu mir und erklärte, er habe die Unterlagen für mein Fach nicht hier. Seine Begründung: er habe heute Morgen die Homepage der Schule starten wollen, diese sei aber nicht zugänglich gewesen, also habe er den Stundenplan für den heutigen Tag nicht anschauen können. Da er nicht auswendig wisse, welche Fächer an diesem Tag unterrichtet werden, habe er einfach auf gut Glück gewisse Unterlagen mitgenommen und sei in die Schule gefahren. Dort habe er dann Schulkollegen getroffen, die ihn ins richtige Zimmer mitgenommen hätten.

Ich fragte ihn, ob er sich denn nicht einen Stundenplan ausgedruckt habe. Das habe er, sagte er mir, und zwar schon mehrmals, aber diese habe er immer wieder verlegt und verloren, das bringe ihm gar nichts.

Ist das die neue Generation, die sich fast blind auf das Funktionieren des Internets verlässt? Sicher ist dieser Schüler noch eine krasse Ausnahme, wer weiss aber, wie das in einigen Jahren sein wird.

Die Tücken des digitalen Zeitalters

Heute habe ich eine Mahnung bekommen, weil ich ein Formular nicht zeitgerecht abgegeben habe. Die Mahnung kam per Email von unserem Sekretariat – nebenbei gesagt, an eine alte Email-Adresse. Auf meine Frage, wann die entsprechende Aufforderung zum Ausfüllen des Formulares denn eingetroffen sein sollte, konnte man mir keine Antwort geben, man wusste es nicht.

Ich habe sorgfältig recherchiert und herausgefunden, dass weder per Email

noch auf unserem internen Informationssystem GISY

eine entsprechende Mitteilung verschickt worden ist. Ich vermute, dass es entweder eine mündliche Mitteilung anlässlich einer Konferenz oder aber ein schriftliche Mitteilung im Postfach

gewesen ist. Schon vor einiger Zeit habe ich auf das Problem der verschiedenen Kanäle unserer Informationen aufmerksam gemacht.