Gescheiterte Logins

Gestern habe ich mit einer Klasse eine kleine Übung im Computerraum gemacht. Sie hatten als Hausaufgabe einen Text verfassen müssen. Kurz vor Ende der Lektion mussten die Schüler ihre Texte abtippen und dann auf unser moodle hochladen. Das haben wir schon einige Male gemacht, also eine Routineangelegenheit, wie es scheint.

Aber: zwei hatten die Hausaufgaben zu Hause vergessen, einer hatte sie nicht gemacht. Das Hauptproblem aber war ein anderes. Nachdem ich meinen Computer gestartet und mich in moodle eingeloggt hatte, sah ich folgendes Bild:

Logins

18 gescheiterte Logins von 6 Nutzer/innen. Einige Minuten später nochmals:

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Sie hatten entweder ihren Anmeldenamen oder ihr Passwort vergessen. Sind das unsere digital na(t)ives?

Das störende Ticken der Uhr

Neulich vor einer Probe hat mich eine Schülerin gefragt, ob ich nicht die Uhr im Schulzimmer entfernen könne, das Ticken störe sie. Ich war etwas erstaunt, da sonst gerade die Schüler dieser Klasse praktisch immer die weissen Kopfhörer im Ohr tragen.

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Heute nun hat dieselbe Klasse einen Aufsatz geschrieben. Einige Schüler haben mich gefragt, ob sie nicht Musik hören könnten zu dieser Arbeit.

Aufsatz auf dem Laptop

Heute Morgen war es soweit, die erste Klasse hat einen Aufsatz bei mir auf dem PC geschrieben. 8 Schüler haben ihren eigenen Laptop mitgebracht,weil sie lieber mit dem für sie gewohnten Gerät schreiben wollten, die andern schrieben auf einem PC im Computerraum. Die Schüler selbst hatten dies gewünscht, zuerst wollen nur wenige, dann immer mehr, schliesslich wollte nur noch eine Schülerin ihren Aufsatz von Hans schreiben. Aber auch sie schrieb dann mit dem PC. Meine Schreibbogen blieben ungenutzt.

Die Schüler mussten einen normalen Erörterungsaufsatz schreiben, u.a. zum Thema “Schule ohne Noten?”.

Hier einige Eindrücke.

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Was mir aufgefallen ist:

  • Es herrschte eine sehr ruhige Athmosphäre, es war sogar ruhiger als während einer normalen Aufsatzstunde.
  • Die Schüler wirkten lockerer, es gab eigentlich keinen zeitlichen Stress, die für viele sehr aufwändige Reinschrift war nicht mehr nötig.
  • Viele arbeiteten zuerst traditionell mit Notizpapier, erstellten dort grafisch ein Brainstorming. Andere machten auch diese Gliederungsarbeit bereits mit dem Computer.

Elektronische Geräte in einer Schulklasse

Diese Woche während einer Pause habe ich die Schülerinnen und Schüler mit ihren iPods und Handys beobachtet. Ich habe sie daraufhin gebeten, ihre elektronischen Geräte auf ein Pult zu legen. Hier die Aufnahme. Die Geräte stammen von einer Klasse im 10. Schuljahr aus dem Wirtschaftsprofil der Kanti Solothurn.

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Mobiltelefone bei den Erstgymelern an unserer Schule

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Als ich heute Morgen ins Schulhaus kam, traf ich an einem runden Tisch in einer Loggia in unserem Schulhaus fünf junge Erstgymeler (6. Schuljahr). Alle blickten gespannt auf ihr Handy und schienen mit irgendwelchen Spielen beschäftigt zu sein. Sie wirkten etwas irritiert, als ich sie fragte, was sie denn spielen würden. Ich fragte sie, ob sie das Handy auch für schulische Zwecke einsetzen würden, wenn es möglich wäre, etwa um Franz- oder Lateinwörter zu lernen. Alle bejahten das sofort. Das wäre doch einen Versuch wert.

Informationsflut zu Semesterbeginn

Kaum haben wir in das neue Schuljahr gestartet, schon wird man mit neuen Informationen der Schule eingedeckt. Ich habe mal in Bildern dargestellt, woher alle diese Informationen eintreffen.

Schon während den Ferien sind erste Informationen auf dem traditionellen postalischen Weg eingetroffen. Erste Mutationslisten kommen auf diesem Weg.

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In der letzten Ferienwoche nehmen auch die Emails aus dem schulischen Umfeld klar zu. Auch auf diesem Weg haben mich Mutationslisten erreicht. Zudem treffen auch Anfragen der Schülerinnen ein, deren Maturarbeiten ich betreue.

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Schliesslich erhöht sich in den letzten Ferienwoche auch die Kadenz der neuen Nachrichten auf unserem Informationssystem der Kantonsschule.

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Dann der Gang ins Schulhaus, hier landen weitere Informationen im traditionellen "Fächli".¨

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Nicht vergessen, wenn wir schon im Lehrerzimmer sind, dann auch noch ein Blick auf die vielen Informationswände.

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Weitere Informationswände findet man in den entsprechenden Fachschaftszimmern.

Damit man in dieser Fülle der Informationskanälen nicht den Überblick verliert, kann es etwa vorkommen, dass man im Fach eine Notiz findet, dass man ein Email erhalten habe, oder es kommt per Email die Meldung, dass im Informationssystem eine neue Mitteilung angekommen sei.

Die neuen technischen Möglichkeiten haben also in unserem Fall das Informationssystem aufgebläht und komplizierter gemacht.

Die letzten zwei Wochen vor den Ferien

Die Wochen vor den Sommerferien sind meist ausserordentlich turbulent: Die letzten Proben werden geschrieben, dann Noten ausgerechnet, eröffnet und eingetragen. Schliesslich die vielen Klassenkonferenzen, dann die Semesterkonferenzen, die Zeugnisse. In dieser letzten hektischen Phase könnten uns die Computer viel Arbeit abnehmen.

Zuerst einmal beim Ausrechnen der Noten. Dies machen mittlerweile die allermeisten Lehrpersonen mit Excel. Ich habe einige Blicke auf entsprechende Ausdrucke bei Kollegen geworfen, ich war sehr positiv überrascht. Viele haben offensichtlich Freude daran, die Notenblätter auch schön darzustellen. Wir haben vor einem halben Jahr einen entsprechenden Excel-Kurs angeboten, er war übrigens sehr gut besucht. Ich drucke mir keine Notenblätter mehr aus, sie sind auf meinem TabletPC gespeichert.

Dann werden unsere Noten zentral in eine Datenbank eingegeben. Dies tun die fast 200 Lehrer an diesen Arbeitsplätzen.

Noteneingabe

Meist sind alle Arbeitsplätze besetzt. Vor kurzem hat Beat Döbeli in seinem Blog geschrieben, dass die Lehrer zu Hause arbeiten wollen. Es wäre kein grosser Luxus, wenn man diese Arbeit zu Hause erledigen könnte. Ich habe gesamthaft über eine halbe Stunde nur auf einen freien Eingabeplatz gewartet. Mit meinem TabletPC ausgerüstet, habe ich die Noten eingegeben. Ich habe dann alle mit dem Stift abehakt, so wie auf Papier.

Schliesslich werden die Notenblätter dann pro Klasse zu Handen der Lehrer ausgedruckt. Mit diesen Blättern geht es dann zu den Klassenkonferenzen. Kontrollen sind unbedingt notwendig. Fehler in den Ausdrucken sind nicht selten. Eine Abteilung hat versuchshalber die Noten digital auf unserem Informationssystem zur Verfügung gestellt. Die meisten haben dann aber diese Blätter zu Hause ausgedruckt.

Nach den Konferenzen werden die Zeugnisse ausgedruckt. Früher war das harte Handarbeit des Klassenlehrers. Das war eine riesige Konzentrationsübung. Als Klassenlehrer kann ich heute die Ausdrucke in Empfang nehmen. Es hat sich aber rumgesprochen, dass unser System mehrmals abgestürzt ist, dass es grosse Mengen von Fehlern gegeben hat. Wasser auf die Mühle der ICT-Gegner.

Was machen die Klassen während den vielen Klassenkonferenzen ihrer Lehrer? Da der Unterricht nicht ausfallen darf, werden in vielen Klassenzimmern Videos gezeigt. Die Beamer laufen heiss. Da freuen sich dann die meisten über die gute neue, ev. auch alte Technik, auch wenn man sich vorher über die digitale Notenverwaltung gewaltig aufgeregt hat.