Hörtipp – Vom Manuskript zum eigenen Buch – Verlage finden und selbst veröffentlichen

Am Donnerstag, 27. Mai 2021, sendet der Deutschlandfunk ab 10:08 in der Sendereihe “Marktplatz” ein Gespräch zwischen Stefan Römermann und geladenen Expertinnen und Experten.

So kündigt der Sender die Sendung an:

Die Idee für das eigene Buch tragen viele Menschen oft jahrelang mit sich herum: Mal sind es die eigenen Lebenserinnerungen, ein Ratgeber oder ein Sachbuch. Manchmal auch die selbst ausgedachten Einschlaf-Geschichten für Kinder oder Enkel – oder die Idee für einen großen, epischen Roman. Wie wird aus so einer Idee ein gutes Manuskript? Und aus einem guten Manuskript schließlich ein richtiges Buch?
E-Books lassen sich mit vergleichsweise kleinem Aufwand auch im Selbstverlag veröffentlichen und verkaufen. Wer ein gedrucktes Buch möchte, muss auf Plattformen wie „Books-on-demand“ ausweichen oder sich einen klassischen Verlag suchen. Wann lohnt sich der zusätzliche Aufwand? Welche Fallstricke lauern hier gerade für unerfahrene Autoren? Und welche Fehler sollte ich bei der Suche nach einem Verlag vermeiden?

Wie man auf der Seite von Literaturcafe.de erfährt ist Wolfgang Tischer vom Literaturcafe Gast in der Sendung, neben Carmen Udina (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) und
Jeanette Lagall (Selfpublisher-Verband e.V.). Hörerinnen und Hörer können in die Sendung anrufen.

Die Sendung dauert eineinhalb Stunden und kann hier direkt gehört werden oder später als Livestream.

Weitere Links zu Sendungen aus dem Deutschlandfunk:
Der Autor muss auch Unternehmer sein
Autorinnen und Autoren als Selbstverleger: „Wir genießen die kreative Freiheit“

Umfrage: Gedruckte Bücher überall vor E-Books – vor allem in Deutschland

Dies eine Meldung von Heise online.

Während in China im vergangenen Jahr schon fast so viele Menschen ein E-Book gekauft haben wie eines aus Papier, sind elektronische Bücher hierzulande weiterhin enorm abgeschlagen.

Der Artikel verweist auf eine Umfrage, die statista durchgeführt hat. Die Voraussage, dass das Ebook das gedruckte Buch verdrängen werde, sei nicht eingetroffen, so heisst es auf statista. In China hätten zwar im Verlaufe des letzten Jahres 24% der Befragten ein Ebook gekauft und 32% ein gedrucktes. In Deutschland allerdings hätten nur 10% ein Buch im letzten Jahr gekauft, aber 58% ein gedrucktes. So lautet die Schlussfolgerung auf statista

These findings suggest that e-books will not be the final nail in the coffin of printed books but rather a complementary product that should ultimately benefit the publishing industry. People may grab an e-reader when they head to the beach or commute to work, but as far as actual books go, there’s nothing like the real thing.

In der Auswertungsstatistik sieht man, dass die Anteile an gekauften Ebooks in China bei 24.4% liegen, in den USA bei 22.7% im UK bei 20%, in Deutschland bei 10.4%.

In einem Heise-Artikel aus dem Jahr 2019 wird bereits auf den Rückgang der Nachfrage nach Ebooks verwiesen, der Artikel trägt den Titel Anteil der E-Book-Leser auf Niveau von 2014.

Wenn die Ebooks allerdings einen angemessenen Preis hätten, wenn sie wirklich wesentlich billiger als gedruckte Bücher wären, dann würde die Situation ganz bestimmt anders aussehen.

Auffällig ist in der Statistik, dass in den englischsprachigen Ländern USA, UK der Anteil an Ebooks wesentlich höher ist als in Deutschland. Amazon bietet mit Kindle Unlimited ein Angebot, dass es so im deutschsprachigen Raum nicht gibt.

Ich habe schon in einigen Beiträgen auf die merkwürdige Situation aufmerksam gemacht, dass Ebooks preislich nicht billiger sind als gedruckte Bücher, zuweilen sogar teurer. Da kann wirklich etwas nicht stimmen. Es sieht so aus, wie wenn die deutschen Verlage alles daran setzen würden, dass nicht zu viele Ebooks verkauft werden, wohl aus der Angst, dass die digitalen Bücher nachher einfach im Netz landen. Wenn im deutschsprachigen Raum ein attraktives Angebot für Ebooks bestehen würde, dann würden sie auch in Deutschland oder der Schweiz ähnliche Verkaufszahlen erreichen wie in den USA. Zudem gilt in der Schweiz merkwürdigerweise die Buchpreisbindung für Ebooks, für die gedruckten Bücher wurde sie aber abgeschafft. Eine Zeitlang hat Ex Libris auf Ebooks grössere Rabatte gewährt, bis dies von den Verlagen unterbunden wurde. Wenn man auf Billigbuch.ch Preise für Ebooks vergleicht, so sieht man, dass es praktisch keine Unterschiede im Preis gibt.

Im Unterricht hat sich auf jeden Fall im Verlaufe des letzten Jahres sehr viel verändert. Vor der Umstellung auf den Fernunterricht wegen der Corona-Pandemie wurden fast ausschliesslich gedruckte Bücher im Unterricht gelesen. Nach dem sehr abrupten Wechsel in den Fernunterricht habe ich auf Lektüren umgestellt, die auch als Ebooks erhältlich waren. Heute lesen in gewissen Klassen fast alle Schüler:innen in digitalen Ausgaben. Über das Projekt Gutenberg kann man die Klassiker gratis beziehen und mit entsprechenden Hilfsmitteln kann man sie ohne Probleme ins epub-Format oder andere Formate umwandeln.

Heise-Artikel: Umfrage: Gedruckte Bücher überall vor E-Books – vor allem in Deutschland | heise online

Weiter Links aus diesem Blog:

Eigenartige Preise von Ebooks
E-Book Schülerduden Grammatik
Ebook teurer als Paperback
Digital oder kartoniert

Storyworld geschlossen

Wie ich in einem Email vom 22.12.2012 lesen konnte, ist Storyworld am 21.12.2012 geschlossen worden, und zwar betrifft das sowohl storyworld.ch als auch storyworld.de.

Der Service von storyworld wurde am 21. Dezember 2012 eingestellt. Wir bedanken uns für Ihre Treue in den letzten drei Jahren ganz herzlich. Für Ihre Buch- und Medienwünsche empfehlen wir Ihnen books.ch den Online-Shop der Orell Füssli Buchhandlung. books.ch bietet ein noch umfassenderes Angebot von über 7 Mio. Artikeln, zusätzlich über 400’000 eBooks und attraktive Top-Preis-Angebote.

Sotryworld wurde im Juni 2010 von Orell Füssli ins Netz gestellt. Damals schrieb die Berner Zeitung:

Mit dem zweiten Onlinediscounter Storyworld.ch will der Branchenriese Orell Füssli den Onlinehandel aufmischen.

Im Blog carpathia wird vermutet, dass durch die definitive Aufhebung der Buchpreisbindung der Discounter nicht mehr benötigt wird.

Orell Füssli hat sich für die Büchpreisbindung stark gemacht, aber eine Doppelstrategie gefahren, in dem mit Storyworld gleichzeitig ein Discount-Ableger in der Schweiz und in Deutschland aufgebaut wurde. Falls die Buchpreisbindung gekommen wäre, hätte man den Schweizer Markt aus Deutschland beliefert zu Discountpreisen und parallel weiter unter eigenem Namen im Hochpreissegment verkauft – sozusagen amtl. bewilligt.

Nachtrag vom 26.12.2012:
Ich habe vor dem 21.12.2012 noch bei Storybooks ein Buch bestellen wollen, dann kam das Email mit der Mitteilung der Schliessung der Seite. Storybooks hatte mir ein Angebot für Dürrenmatts “Physiker” für CHF 7.80 gemacht. Nun hat mich die Seite von Storybooks an buch.ch verwiesen. Dort kostet das gleiche Buch nun 11.90, also fast CHF 3.- mehr, doch sehr bemerkenswert.

Keine ebooks bei exlibris

Wenn man bei exlibris ebooks kaufen will, dann stösst man auf die folgende Mitteilung

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Gemäss einem Bericht auf gmx.de wird exlibris höchstwahrscheinlich von den Verlagen Random House und Holtzbrinck boykottier, weil exLibris zu hohe Rabatte auf ebooks gewährt habe.

Die Rabattaktion habe aber gezeigt, dass das ebook bei einem niedrigeren Preis sehr wohl auch in der Schweiz eine Chance habe:

Die Rabatt-Aktion habe gezeigt, dass bei tieferen Preisen durchaus eine Nachfrage bestehe. “Wir haben unsere E-Books-Verkäufe in kürzester Zeit um 1000 Prozent gesteigert”, sagte Huber. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen.

Andere Vermutung: Die Verlage sind zusätzlich verärgert, weil exlibris das Referendum gegen die Wiedereinführung der Buchpreisbindung unterstützt.

Wie man sich richtig bei einem Verlag bewirbt

Im Literaturcafe bin ich auf diesen interessanten Artikel gestossen: eine Zusammenfassung eines Interviews mit Andreas Paschedag, seit sechs Jahren Lektor beim Aufbau-Verlag. Die Tips findet man hier. Während seiner Tätigkeit bei diesem Verlag sind von mehreren tausend Manuskripten zwei Bücher erschienen. Der wichtigste Ratschlag für alle, die gerne gute Autoren werden möchten: Lesen, lesen, lesen! Das Literaturcafe bietet übrigens hier auch die Möglichkeit, Normseiten für die Textverarbeitung herunterzuladen.