Ein Laptop für jeden Schüler – nochmals

Am 6.5.07 habe ich hier bereits einen Blogeintrag zu diesem Thema gemacht. Nun hat sich am 8.5.07 also auch der Spiegel in einem Beitrag auf Spiegel online dem Thema angenommen. In diesem Beitrag wird der Artikel aus der New York Times zusammengefasst und die Ergebnissse werden ziemlich genüsslich vorgetragen. Seitdem findet man Beiträge auf verschiedenen weiteren Seiten, etwa im Lehrerfreund oder Beat Doebeli in seinem Blog. Der Spiegelartikel geht klar auf die negativen Punkte ein, die im Artikel der NYT genannt werden: Schüler brauchen den Laptop, um sich mit Spielen oder mit Pornos zu beschäftigen. Am Schluss wird zwar noch Mark Warschauer zitiert, der immerhin noch attestiert, dass die Laptop-Programme Kreativität und Selbständigkeit der Schüler fördern. Warschauer hat aber, das wird im NYT-Artikel auch geschrieben, gesagt, dass der Versuch vielleicht zu früh abgebrochen worden ist und dass die Lehrer vielleicht noch gar nicht reif für diese neuen technischen Möglichkeiten sind. Aber hier liegt doch der Punkt. Dass der Versuch gescheitert ist, könnte wesentlich durch die Lehrer selbst verursacht worden sein. Traditioneller Unterricht einfach mit Laptops erteilen, genau das funktioniert nicht. Mit diesem neuen Hilfsmittel muss der Unterricht entsprechend auch neu gestaltet werden. In einem Blogeintrag auf e-Denkarium schreibt Gabi Reinmann:

 

An sich sollten wir gescheiterten Notebook-Initiativen dankbar sein, machen Sie doch wie ein Brennglas deutlich, wo es – auch bei uns – ganz erheblich hapert: Nämlich an einer fundierten pädagogisch-didaktischen Ausbildung unserer Lehrer. Nur Lehrer, die selbst medienkompetent sind, die wissen, wo die Chancen und Risiken digitaler und mobiler Technologien liegen, die diese Werkzeuge selbst nutzen und mit ihnen so umgehen können, dass sie nicht an technischen Hürden scheitern, werden auch einen brauchbaren Notebook-Unterricht machen können. Solche Inhalte aber werden Sie in den meisten Curricula für Lehramtstudierende vergebens suchen. (…) Wir müssen zu allererst in Kompetenzen der Lehrer investieren, aber in die müssen wir investieren. Diskussionen wie die über angebliche und faktische Schwächen von Notebooks im Unterricht werden leider gerne missbraucht, um von eigentlichen Missständen in unserem Bildungssystem abzulenken und die redlichen Bemühungen einer ganze Reihe von Institutionen und Personen in Misskredit zu bringen.

Das Interview, das Gabi Reinmann dem WDR5 in der Sendung Leonardo gegeben hat kann man über einen Link auf dieser Seite anhören.

2 Antworten auf „Ein Laptop für jeden Schüler – nochmals“

  1. Man erinnert sich noch gut an die Debatte darüber, ob jeder Schüler einen Laptop braucht. Schon vor drei Wochen ist im Spiegel online ein neuer Artikel über den Einsatz von Computern an Schulen erschienen. Diesmal ein Artikel, der positive Erfahrunge

  2. In regelmässigen Abständen erscheinen in der Presse kritische Beiträge zum Einsatz von ICT im Unterricht. Ausgelöst durch den Beitrag in der New York Times am 4.5.07, erschien zuerst im Spiegel ein längerer kritischer Beitrag z

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